Apokryphen. Ricarda Roggan & August Sander
15:00 Uhr
Antlitz und Verborgenes
Talgang mit Falk Haberkorn und Kim Wortelkamp
Leingener Weg, Hasselbach
Treffpunkt: Brücke am Eingang der Anlage
17:00 Uhr
Apokryphen
Ricarda Roggan & August Sander
Es spricht Falk Haberkorn
Haus für die Kunst, Schulstraße 18, Hasselbach
18:00 Uhr
Ausklang im Garten
Ausstellung im Haus für die Kunst
Eine Einsicht in die Photoserie Apokryphen von Ricarda Roggan und das Portrait eines blinden Jungen von August Sander!
In ihrer vielteiligen Arbeit ›Apokryphen‹ wendet sich Ricarda Roggan Gebrauchsgegenständen zu, die aus dem Besitz von Literaten, Musikern und Philosophen früherer Jahrhunderte stammen und in oftmals erst posthum gegründeten Archiven oder Museen als Erinnerungsstücke verwahrt werden. Ricarda Roggan entkontextualisiert die Objekte, indem sie diese im jeweils gleichen Setting vor neutralem Hintergrund und in Schwarzweiß fotografiert. Ein eigenwilliger Blick in das Leben dessen, mit dem sie einst verbunden waren.
Eine ganz andere Einsicht in ein Leben, als es uns August Sander in das Leben der von ihm Portraitierten gewährt.
Die Photoserie ›Apokryphen‹ von Ricarda Roggan wurde bereits in einigen Museen und Kunstvereinen ausgestellt, so auch derzeit im Hamburger Bahnhof in Berlin. Die Photographie August Sanders wurde letztes Jahr im ›Centre Pompidou‹ und im ›Louisiana Museum of Modern Art‹ gezeigt.
»Am Beginn der Fotografiegeschichte stand der Imperativ, dass die ganze Welt Bild werden solle, und sie hat es getan. Seit die Fotografie Massenmedium wurde, ist das Antlitz der Zeit ein allein fotografisches. Nichts kann nicht zum Aufnahmeobjekt werden. Zwar sind alle berufen, doch nur wenige erwählt. Das sind die ›happy few‹, die das Glück hatten, auf die richtigen getroffen zu sein – auf jene Fotografen, die wie aus weiter Ferne auf die Menschen und Dinge blicken, so nahe sie ihnen auch sein mögen. Und die Dinge und Menschen, blind für das Nächstliegende, danken es ihnen, als ob sie nichts davon wüssten, und blicken aus nächster Nähe zurück in die Ferne – auf uns, die Betrachter, die wir das Glück haben, sie von Angesicht zu Angesicht schauen zu dürfen.«
Falk Haberkorn zur Ausstellung
Ricarda Roggan (*1972 in Dresden) Künstlerin und Professorin der Fotografie an der Staatlichen Akademie der Künste Stuttgart, lebt in Leipzig.
Falk Haberkorn (*1974 in Berlin) Künstler, lebt in Leipzig.
August Sander (*1876 in Herdorf, †1964 in Köln) Fotograf.